Auf meinem Kalender im Bad steht gerade ein Zitat von Joachim Ringelnatz, das mich jeden Morgen erfreut und für mich die Lebenslust, die ich gerade im Frühling oft so gut in mir spüren kann, wunderschön beschreibt:
Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.
Ach, gesegnete Tage, die ich mit so einem inneren Zustand beginnen kann!
Beim Nachforschen im Internet habe ich das zugehörige ganze Gedicht gefunden, das ich auch wunderschön finde und das mir ein Lächeln aufs Gesicht holt:
Morgenwonne
Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.
Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
Und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs
Betiteln mich „Euer Gnaden“.
Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.