Mitte Juni fanden die vierten Assessment- und Mentoringtage unseres Teams Nord-West statt. Da Monika zurzeit in Auszeit ist (ihre „Krause“ = kreative Pause), leiteten dieses Mal Vivet und ich, Marianne, die Tage.
Daneben hatten wir schon im Vorfeld geplant, einen dritten Trainer mit dazu einzuladen, und zwar einen der Trainer/Trainerinnen, der/die in der Begleitung unserer KandidatInnen als Mentorentrainer/-trainerin aktiv ist. Zum einen ist uns die zusätzliche Begleitung der KandidatInnen durch einen Mentoren / eine Mentorin (CNVC-Trainer oder Trainerinnen, welche die Kandidaten enger begleiteen und ausbilden) sehr wichtig, und wir wollten die Gelegenheit nutzen, diesen für uns wertvollen Pfeiler des Zertifizierungsweges auszubauen. Zum anderen ist es uns ein Anliegen, den Zertifizierungsprozess und damit auch die Assessments mehr in die CNVC-Trainergemeinschaft einzubinden und vom unserem CNVC-Netzwerk getragen zu haben.
Als einer unserer aktivsten Mentorentrainer hatte sich Gerhard Rothhaupt interessiert und bereit erklärt, Vivet und mich in der Leitung der Tage zu unterstützen. Gerhard und ich sind beide Mitglied unseres regionalen Trainernetzwerkes, in dessen Rahmen wir uns schon oft über Fragen zur Gestaltung der Begleitung und der Assessment- und Mentoringtage ausgetauscht und uns dort wertvolle Anregungen geholt hatten. Nun freute er sich, wie er sagte, über die Gelegenheit, bei Abschlussassements dabeizusein und zu diesem Schritt der Kandidaten beizutragen. Vier der teilnehmenden KandidatInnen freuten sich besonders darüber, weil sie lange Zeit bei Gerhard gelernt, bei ihm assistiert hatten und von ihm intensiver begleitet wurden. Gerade für die Assessmentkandidatinnen war seine Anwesenheit beim abschließenden Ritual wie das besondere Sahnehäubchen, in dem sie feiern konnten, was Gerhard zu ihrer Entwicklung und ihrem Wachstum mit GFK beigetragen hat.
Die Tage waren wieder, wie schon die letzten, geprägt von einer besonderen Intensität, und trotzdem so individuell wie die TeilnehmerInnen eben auch waren. Diese Assessment- und Mentoringtage laden mich jedes Mal mehr ein zu einer besonderen Wachheit dafür, was in mir und in der Gruppe lebendig ist, was in den Untergrund gerät, und darauf zu achten, was ich tun oder sagen kann, um authentisch da zu sein und ein ehrliches Dasein der anderen einzuladen. Wir hatten uns bei der Planung wieder für eine Mischung aus vorbereiteten Kurz-Workshops der Assessmentkandidatinnen und spontanen Gruppen- und Einzelprozessen entschieden. Es war interessant und anregend für mich, die Beiträge zu den Themen „Erwartungen“, „Feindbilder transformieren“ „Das tierische Übersetzungsbüro“ und „Die Energie meiner Wut / meines Ärgers mit der lebendigen Energie der Bedürfnisse vollständig nutzen“ zu erleben. Und gleichzeitig daneben Zeit für offenen Austausch und für individuelle und Gruppenprozesse zu haben, die einige der teilnehmenden MentoringkandidatInnen für Empathiebegleitung oder Gruppenmoderation nutzten.
Den letzten Nachmittag widmeten wir dem Abschluss des Zertifizierungsweges für die drei Kandidatinnen, die in den Tagen das Assessment hatten.
Jede der drei ging als Feierritual entlang einer Timeline ihren Weg mit der GFK durch, und betonte durch Symbole vier bis fünf wichtige Stationen auf diesem Weg. Am Punkt der Gegenwart erwarteten Vivet und ich sie jeweils mit einem kleinen Geschenk und ein paar Worten, warum wir sie mit Freude in den Kreis der CNVC-zertifizierten Trainer / Trainerinnen aufnehmen. Es ist schön, von allen einzeln zu hören, was die GFK so in ihrem Leben bewegt hat und schafft für alle Anwesenden Verbindung und Gemeinschaft. Diese Rituale sind sowohl für die KandidatInnen als auch für mich als Assessorin ein sehr bewegender und berührender Moment, bringen wir dabei doch eine Begleitung zum Abschluss, die sich über ein paar Jahre hingezogen, Nähe und Vertrautheit geschaffen hat und in deren Rahmen ich sehr an der inneren und äußeren Weiterentwicklung der Menschen teilhaben durfte. Ein Grund zum Feiern!
Hier noch die Rückmeldung eines Teilnehmers:
„Die Mentoring- und Assessmenttage im Juni 2013 waren für mich ein inspirierender und fesselnder Ort für Lernen und Wachstum, für Unterstützung und Gemeinschaft. Es war meine zweite Teilnahme, und wie schon im November 2012 ging es für mich darum, im herausfordernden Feld von Ausprobieren, sich Zeigen und aufrichtigem Feedback herauszufinden, wo ich wirklich stehe und wo die Punkte sind, in denen ich mich weiterentwickeln will. Mein Erleben dabei war, das wir alle – TeilnehmerInnen und Assessorinnen – wirklich versucht haben, an einem Strang zu ziehen, uns jederzeit – auch in schwierigen Konfliktsituationen – ernst zu nehmen und uns offen und ehrlich auf Augenhöhe zu begegnen – in diesem Raum, der von den Assessorinnen (dieses Mal im Juni 2013 ohne Monika, dafür mit Unterstützung von Gerhard) mit eben dieser Absicht gehalten wurde. Und Input gab es durch die Übungen, die die Menschen vorstellten, die ihr Assessment abschließen wollten, auch!
Ich bin dankbar für diese Gelegenheit für Begegnung, Lernen und Entwicklung!“
Johannes Henn, Bremen