Was ist Gewaltfreie Kommunikation: Essenz und Form

Essenz und Form – Beides macht die Gewaltfreie Kommunikation aus

Im Oktober auf unseren Mentoring- und Assessmenttagen hat Kathleen MacFerran, langjährige zertifizierte Trainerin und Assessorin CNVC aus den USA, einen Überblick zu diesen beiden Aspekten der GFK geteilt, der mich in seiner Klarheit und Übersichtlichkeit begeistert hat:

Die Essenz der Gewaltfreien Kommunikation ist eine Haltung, wie wir uns auf das Leben, auf unsere Mitmenschen und auf uns selber beziehen: mit Mitgefühl, in Akzeptanz für uns selber und für Andere, mit Freude am freiwilligen Geben und Beitragen von Herzen, in partnerschaftlicher Nutzung unserer Kraft und Stärke (Macht) und in der Bewusstheit unserer wechselseitigen Verbundenheit mit allen Menschen und der Natur.
Wichtige Bestandteile sind dabei die Form unserer Sprache und eng damit verbunden unsere Denkweise und -muster, unsere Kommunikation jenseits der Worte durch Körpersprache und Handlungen und wie wir unsere Macht / Kraft einsetzen.

Gleichzeitig wird die Gewaltfreie Kommunikation so praktikabel und bietet uns ein hilfreiches Geländer durch die Form der 4 Schritte (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte) und der drei Prozesse (Selbstempathie, ehrlicher Selbstausdruck, Empathie). Jeder dieser Schritte und Prozesse hilft uns dabei, unseren Fokus so zu halten, dass wir die Haltung der GFK leben und in Verbindung sein können.

Hier fällt mir wieder Marshall Rosenbergs Bild von einem Fluss und Booten ein: die Form der GFK ist nicht das Ziel, sondern Teil des Weges. Sie ist wie ein Boot, das wir nutzen, um zum anderen Ufer, zur Haltung zu kommen. Wichtig dabei ist, dass wir nicht unser Ziel mit unserem Hilfsmittel verwechseln und dabei das Ziel aus dem Fokus verlieren. Und dass uns bewusst ist, dass es viele verschiedene Boote mit dem gleichen Ziel gibt, die auch zur Haltung von Mitgefühl, Partnerschaft und Bewusstheit und Interdependenz gelangen wollen, wie z.B. Yoga, Meditation etc. Wenn uns das gelingt, finden wir leichter zum anderen Ufer und freuen uns an der Vielfalt der vielen Boote, die zum gemeinsamen Ziel wollen.

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